Weekly Reports of TRANSDRIFT II

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15. September 1994 (74°00 N, 130°30 E

Liebe Freunde und Kollegen in Deutschland,

trotz schwieriger Eisbedingungen in der Wilkizkistraße erreichten wir am 4. September endlich unsere erste Station in der westlichen Laptewsee. Seitdem haben wir unser Arbeitsprogramm an 64 Stationen entlang von drei Ost-West-Profilen durchgeführt. Im Mittelpunkt standen dabei Untersuchungewn der Wassersäule, da der Einsatz von geologischen Geräten durch Seegang und technische Probleme eingeschränkt wurde. Zudem haben wir versucht, unsere Verankerungen nordwestlich von Kotelny zu bergen. Leider vergeblich, denn die nördlichen Verankerungen waren bereits wieder vom Eis bedeckt.

An Bord sind alle gesund und zurzeit befinden wir uns auf dem Weg nach Tiksi, um Wasser und Treibstoff zu bunkern. Danach werden wir unser Arbeitsprogramm in der südöstlichen Laptewsee fortsetzen. Leider verhindern Polarlichter und der rasch einkehrende Winter, dass wir öfter Kontakt zur Heimat aufnehmen können.

Herzliche Grüße,

H. Kassens und Team

 

28. September 1994 (76°15 N, 93°59 E)

Liebe Freunde und Kollegen,

am 24. September hieß es Ende der Forschung in der Laptewsee. Hinter uns liegt ein umfangreiches Arbeitsprogramm, das an 101 Stationen erfolgreich durchgeführt werden konnte. Dabei konnten u.a. neunzehn kurze und zehn lange Sedimentkerne (max. 4,70 m) entnommen werden, die einige Überraschungen zutage förderten.

Nachdem wir zwei Tage vom Eisbrecher VAYGACH durch die Wilkizkistraße begleitet wurden, befinden wir uns zurzeit auf dem Weg nach Dikson. Hier wollen wir unseren Container abholen und danach weiter nach Murmansk fahren. Abhängig von Wetter- und Eisverhältnissen werden wir voraussichtlich zwischen dem 11. und 12. Oktober in Kiel eintreffen.

An Bord sind alle gesund, die Stimmung ist trotz langer Polarnächste und Temperaturen bis -12°C gut.

Herzliche Grüße,

H. Kassens und Team